In den Nor­men und Stan­dards wer­den häu­fig die Wör­ter „MUST“, „MUST NOT“, „SHOULD“, „SHOULD NOT“ und „MAY“ genutzt. Jedoch gibt es in der deut­schen Spra­che ver­schie­de­ne Über­set­zun­gen für die­se Wör­ter mit leicht unter­schied­li­cher Bedeu­tung, die regel­mä­ßig bei der Umset­zung von Nor­men zur Ver­wir­rung sor­gen. Zum Bei­spiel wer­den bei der Umset­zung von „SHOULD“ Anfor­de­run­gen die­se als optio­na­le / soll­te Anfor­de­run­gen ver­stan­den und so wesent­li­che Aspek­te der Umset­zung ignoriert.

Die Anfor­de­run­gen sind in den Nor­men leicht erkenn­bar, da die­se nach RFC 2119 immer in Groß­buch­sta­ben geschrie­ben wer­den. Hier eine Auf­lis­tung der Begrif­fe und unse­re Emp­feh­lung der deut­schen Übersetzung:

MUST – die­ses Wort steht für Anfor­de­run­gen, die abso­lut erfor­der­lich sind, ohne Wenn und Aber. Daher über­set­zen wir die­sen Begriff auf Deutsch mit „MUSS“. Alter­na­tiv kann man auch „ERFORDERLICH“ oder „NÖTIG“ nutzen.

MUST NOT – die­se Phra­se steht für ein abso­lu­tes Ver­bot. Wir über­set­zen die­sen Begriff mit DARF NICHT oder alter­na­tiv auch mit „VERBOTEN“.

SHOULD – mit die­sem Wort wird eine Emp­feh­lung aus­ge­spro­chen, bei der es unter gewis­sen Umstän­den trif­ti­ge Grün­de geben kann, einen bestimm­ten Punkt zu igno­rie­ren, jedoch nur dann, wenn die gesam­te Trag­wei­te abge­wo­gen und ver­stan­den wur­de, bevor von der Emp­feh­lung abge­wi­chen wird. Kei­nes­falls ist das eine optio­na­le Anfor­de­rung. Wir über­set­zen die­sen Begriff mit „SOLL oder alter­na­tiv mit „EMPFOHLEN“.

SHOULD NOT – die­se Phra­se ist das Gegen­teil von „SHOULD“ und bedeu­tet nicht emp­foh­len. Auch hier gilt, dass es trif­ti­ge Grün­de geben kann, das Ver­hal­ten doch zu akzep­tie­ren, jedoch aber­mals nur wenn die gesam­te Trag­wei­te abge­wo­gen und ver­stan­den wur­de, bevor von der Spe­zi­fi­ka­ti­on abge­wi­chen wird. Wir über­set­zen die­se Phra­se mit SOLL NICHT oder alter­na­tiv mit „NICHT EMPFOHLEN“.

MAY – Die­ses Wort kenn­zeich­net optio­na­le Eigen­schaf­ten. Ein Anbie­ter kann sich dafür ent­schei­den, das Ele­ment ein­zu­be­zie­hen, weil ein bestimm­ter Markt  es erfor­dert oder weil der Anbie­ter der Mei­nung ist, dass  es das Pro­dukt ver­bes­sert, wäh­rend ein ande­rer Anbie­ter das glei­che Ele­ment weg­las­sen kann. Jedoch muss eine Lösung immer dar­auf vor­be­rei­tet sein, dass Dritt­pro­duk­te die­se optio­na­len Eigen­schaf­ten nut­zen. Wir über­set­zen die­sen Begriff mit DARF oder alter­na­tiv mit „KANN“ oder „OPTIONAL“.

Die meis­ten Nor­men refe­ren­zie­ren auf die RFC 2119 vor der Ver­wen­dung der Schlüs­sel­wör­ter, die­se kann in Eng­lisch im [RFC 2119] nach­ge­le­sen werden.